Vanamõisa Wanderweg für Natur- und Geschichtefreunde
Liebe Wanderer! Wie toll, dass Sie hier, in der Gegend des Dorfes Vanamõisa in der Gemeinde Saue angelangt sind! Haben Sie es schon gewusst, dass es in Estland insgesamt acht Orte gibt, die den Namen Vanamõisa tragen. Das hiesige im Landkreis Harjumaa Kirchspiel Keila (Kegel) liegende Dorf Vanamõisa, das ursprünglich Kerguta (Kircotœu, Kircota) geheißen hat, ist zum ersten Mal im der Großen Estlandliste vom Dänischen Grundbuch (Liber census Daniae) im 13. Jahrhundert erwähnt worden.
Der hauptsächlich durch Waldgebiete schlängelnde und nur zwanzig Kilometer vom Hauptstadtlärm und ein Kilometer von der Eisenbahnstation Saue entfernt liegende Wanderweg bietet Ihnen eine einmalige Möglichkeit, entspannende Erholung in der Natur zu genießen, Vögel singen zu hören, Spuren vom Wild zu erkennen, die Schönheit der Natur zu erfassen oder sich einfach aktiv zu bewegen. Und dazu noch eine ganze Menge von Geschichten über Natur, Menschen und alles, was der hiesigen Bevölkerung während ihrer 800-jährigen Entwicklungsgeschichte am Herzen gelegen hat und für sie wichtig gewesen ist, kennenzulernen.
Auf dem Wanderweg kommen Sie ganz sicher zum großen Stein, an dem Dorfkinder vorhergehender Generationen ihr Spielfeld gehabt haben, Sie können die Jahrhunderte alte Viehtrift entlang spazieren, Ihre Augen mit heilendem Wasser der Sõeru Augenquelle spülen und sich davon überzeugen lassen, wie die in Anfangsjahren des zwanzigsten Jahrhunderts errichteten Verteidigungsanlagen der Seefestung vom Peter dem Großen mal ausgesehen haben. Auch können Sie hier die Stellen erkennen, wo sich die Grenzen der drei ehemaligen Gutshöfe gekreuzt haben, hier hört man unsere Sperlingsvögel singen und anhand von unterschiedlichen Spuren können Sie versuchen zu erraten, wer hier vor Ihnen durchgegangen ist, ob es ein Elch, Reh, Luchs, Fuchs oder Wildschwein war.
Sie haben die Wahl zwischen zwei Wanderwegen unterschiedlicher Länge. Der längere Weg hat eine Länge von 6,5 und der Kürzere 4 Kilometern. Selbstverständlich können Sie den Weg mit einem Atemzug durchlaufen, indem Sie einige Stopps nur fürs Durchlesen von Geschichten einlegen: Sie können sich aber auch mehr Zeit nehmen, um sich umzusehen, die Schönheit der Natur festzuhalten, sich auf der Liegebank gemütlich zu entspannen, indem Sie Ihre Augen schließen und sich die Stille und das Gezwitscher der Vögel anhören. Dabei lohnt es sich, mal den Versuch zu wagen, sich diese weit zurückliegenden Zeiten, über die wir Ihren auf dem Weg erzählt haben, vorzustellen.
Wenn hinter dem Zaun des laut heulenden Werkes und am Anfang des Wanderweges stehend noch der Gedanke aufkommen könnte, was für von Stille kann hier überhaupt geredet werden, werden Sie mit jedem weiteren Schritt in Waldrichtung immer mehr und mehr Stille erkennen können. Und plötzlich werden Sie sich inmitten von Naturstimmen finden. Oder inmitten der Stille.
Ihr Standort ist auf der Karte mit rotem Punkt markiert. Bitte die Natur bewahren – alles, was Sie in den Walt mitnehmen, beim Weggehen bitte auch mitnehmen. Ein beträchtlicher Teil des Wanderweges verläuft auf Privatgelände, deshalb achten Sie bitte darauf, dass Sie nur den Wanderpfad benutzen und nichts aus dem Wald mitnehmen. Alle Lieblingstiere müssen auf dem Wanderweg an der Leine geführt werden, und der Tierbeisitzer hat für die Sicherheit anderer Benutzer des Weges zu sorgen. Alle Arten von Kraftfahrzeugen sind auf dem Wanderweg verboten. Auch Pferde sind auf dem Wanderweg verboten.
Als Verwalter des Wanderweges gilt der gemeinnützige Verein MTÜ Vanamõisa küla. Der ganze Wanderweg ist auf freiwilliger Basis gebaut worden. Zweihundert Meter vom Weg wurden von der Saue Gemeindeverwaltung und 415 Meter dank der Hilfemaßnahmen der Europäischen Union und der Unterstützung der Saue Gemeindeverwaltung gebaut. Der übrige Abschnitt ist mit Hilfe von der MTÜ Vanamõisa küla mit Hilfe von privaten Investoren in Ordnung gebracht. Die Texte über die Wanderwege sind von Evelin Povel verfasst.
Alle Besucher haben die Möglichkeit, dem weiteren Ausbau des Wanderweges beizutragen. Alle wohlwollenden Besucher sind herzlich willkommen, sich der Facebook-Gruppe „Vanamõisa matkarada“ (der Vanamõisa Wanderweg) anzuschließen. Wir sind gespannt auf Ihre Rückmeldung und Informationen auf der Adresse matkarada@kodukyla.ee.
Wir wünschen Ihnen eine schöne Wanderung!
Vanamõisa Wanderweg für Natur- und Geschichtefreunde
Liebe Wanderer! Wie toll, dass Sie hier, in der Gegend des Dorfes Vanamõisa in der Gemeinde Saue angelangt sind! Haben Sie es schon gewusst, dass es in Estland insgesamt acht Orte gibt, die den Namen Vanamõisa tragen. Das hiesige im Landkreis Harjumaa Kirchspiel Keila (Kegel) liegende Dorf Vanamõisa, das ursprünglich Kerguta (Kircotœu, Kircota) geheißen hat, ist zum ersten Mal im der Großen Estlandliste vom Dänischen Grundbuch (Liber census Daniae) im 13. Jahrhundert erwähnt worden.
Der hauptsächlich durch Waldgebiete schlängelnde und nur zwanzig Kilometer vom Hauptstadtlärm und ein Kilometer von der Eisenbahnstation Saue entfernt liegende Wanderweg bietet Ihnen eine einmalige Möglichkeit, entspannende Erholung in der Natur zu genießen, Vögel singen zu hören, Spuren vom Wild zu erkennen, die Schönheit der Natur zu erfassen oder sich einfach aktiv zu bewegen. Und dazu noch eine ganze Menge von Geschichten über Natur, Menschen und alles, was der hiesigen Bevölkerung während ihrer 800-jährigen Entwicklungsgeschichte am Herzen gelegen hat und für sie wichtig gewesen ist, kennenzulernen.
Auf dem Wanderweg kommen Sie ganz sicher zum großen Stein, an dem Dorfkinder vorhergehender Generationen ihr Spielfeld gehabt haben, Sie können die Jahrhunderte alte Viehtrift entlang spazieren, Ihre Augen mit heilendem Wasser der Sõeru Augenquelle spülen und sich davon überzeugen lassen, wie die in Anfangsjahren des zwanzigsten Jahrhunderts errichteten Verteidigungsanlagen der Seefestung vom Peter dem Großen mal ausgesehen haben. Auch können Sie hier die Stellen erkennen, wo sich die Grenzen der drei ehemaligen Gutshöfe gekreuzt haben, hier hört man unsere Sperlingsvögel singen und anhand von unterschiedlichen Spuren können Sie versuchen zu erraten, wer hier vor Ihnen durchgegangen ist, ob es ein Elch, Reh, Luchs, Fuchs oder Wildschwein war.
Sie haben die Wahl zwischen zwei Wanderwegen unterschiedlicher Länge. Der längere Weg hat eine Länge von 6,5 und der Kürzere 4 Kilometern. Selbstverständlich können Sie den Weg mit einem Atemzug durchlaufen, indem Sie einige Stopps nur fürs Durchlesen von Geschichten einlegen: Sie können sich aber auch mehr Zeit nehmen, um sich umzusehen, die Schönheit der Natur festzuhalten, sich auf der Liegebank gemütlich zu entspannen, indem Sie Ihre Augen schließen und sich die Stille und das Gezwitscher der Vögel anhören. Dabei lohnt es sich, mal den Versuch zu wagen, sich diese weit zurückliegenden Zeiten, über die wir Ihren auf dem Weg erzählt haben, vorzustellen.
Merken Sie sich, dass Sie mit jedem weiteren Schritt in Richtung Waldtiefe immer mehr und mehr Stille spüren. Und plötzlich finden Sie sich inmitten von Stimmen der Natur. Oder inmitten der Stille.
Ihr Standort ist auf der Karte mit rotem Punkt markiert. Bitte die Natur bewahren – alles, was Sie in den Walt mitnehmen, beim Weggehen bitte auch mitnehmen. Ein beträchtlicher Teil des Wanderweges verläuft auf Privatgelände, deshalb achten Sie bitte darauf, dass Sie nur den Wanderpfad benutzen und nichts aus dem Wald mitnehmen. Alle Lieblingstiere müssen auf dem Wanderweg an der Leine geführt werden, und der Tierbeisitzer hat für die Sicherheit anderer Benutzer des Weges zu sorgen. Alle Arten von Kraftfahrzeugen sind auf dem Wanderweg verboten. Auch Pferde sind auf dem Wanderweg verboten.
Als Verwalter des Wanderweges gilt der gemeinnützige Verein MTÜ Vanamõisa küla. Der ganze Wanderweg ist auf freiwilliger Basis gebaut worden. Zweihundert Meter vom Weg wurden von der Saue Gemeindeverwaltung und 415 Meter dank der Hilfemaßnahmen der Europäischen Union und der Unterstützung der Saue Gemeindeverwaltung gebaut. Der übrige Abschnitt ist mit Hilfe von der MTÜ Vanamõisa küla mit Hilfe von privaten Investoren in Ordnung gebracht. Die Texte über die Wanderwege sind von Evelin Povel verfasst.
Alle Besucher haben die Möglichkeit, dem weiteren Ausbau des Wanderweges beizutragen. Alle wohlwollenden Besucher sind herzlich willkommen, sich der Facebook-Gruppe „Vanamõisa matkarada“ (der Vanamõisa Wanderweg) anzuschließen. Wir sind gespannt auf Ihre Rückmeldung und Informationen auf der Adresse matkarada@kodukyla.ee.
Wir wünschen Ihnen eine schöne Wanderung!
1.Die Viehtrift der Bauernhöfe im Dorf Vanamõisa
Als Bauern vom Gut Grund und Boden erhalten haben, handelte es sich meistens um Ackerstreifen. Jeder Bauernhof verfügte über eine separate bzw. eigene Viehtrift, und so bewegte sich auf dieser Viehtrift das Vieh mehrerer Bauernhöfe des Dorfes. Es waren Kühe aus Bauernhöfen von Pärtli, Allika und Lodi, eventuell auch Kälber aus Kubja. Eine Kuh mit Glocken um den Hals. Bauernhöfe waren klein und Vieh gab es wenig. Die Weide vom Bauernhof Vanareinu lag vollkommen abgesondert und die Koppel des Bauernhofes Kesküla am Tor des Bauernhofes Vanareinu.
Meistens waren es Mütter, die am Morgen ungefähr um acht Uhr Kühe auf die Weide brachten. Ihr abendliches Zurückbringen nach Hause war die Angelegenheit der Kinder. War das Vieh gegen Abend nicht direkt vor dem Tor und wartete, musste es auf der Viehkoppel zusammengeholt werden. Manchmal musste man nach einem oder anderen Tier auch suchen. Kinder aller Familien wussten die Namen der Tiere auswendig, egal ob es Maie, Sirje, Klara, Senta, Kirjak oder Ulli war, eben so lauteten die Namen. Auch musste man aufpassen, damit Kühe nicht aufeinander losgehen. Bei der Quelle war der Weg schlammig und deshalb war man gezwungen, einem Umweg um das Feld zu machen. Der Weg war lang und nahm viel Zeit in Anspruch, aber für Kinder war das reine Freude, weil man einfach miteinander schwätzen, auf den großen Stein klettern oder Blumen pflücken konnte. Das Leben der Hirtenkinder war so toll! Trotzdem ist man aber schon in jungen Jahren in die Stadt nach Arbeitssuche gegangen, weil die Arbeit auf dem Lande als schwer empfunden wurde.
Die Erinnerungen an ihre Kindheit stammen von Ilse Lill, Vilma Hallik, Arvi Kullo, Aino Tamm, Frau Uulma und Malle Kurkin.
2. Bauernhof Kubja
Beim Bauernhof Kubja handelt es sich um einen uralten im Dorf Kerguta liegenden Bauernhof. Mit dem am 19. August 1885 in Voore beim dortigen Kirchspielrichter geschlossenen Vertrag hat Hindrek Meenkov (1846-1905), der Nachfolger sechster Generation vom Kleiso Mart, den 38 Dessjatinen und 2080 Quadrat-Klafter großen Bauernhof für 2970 Silberrubel vom Wilhelm von Straelborn, dem Eigentümer von Vanamõisa, abgekauft. Der Gutsherr behielt das Jagdrecht auf Ländereien des Bauernhofes und musste die Benutzung der auf seinen Ländereien liegenden Wege genehmigen. Sowohl Verkauf von starken alkoholischen Getränken und Schnapsbrennen als auch Bierbrauen waren verboten.
Nach Hindreks Tod wurde der Bauernhof von seinem Sohn Kustas (1869-1956) als Erbe übernommen. Kustas und seine Frau Pauline Wilhelmine (geb. Piin, 1877-1957) hatten insgesamt zehn Kinder: Elise Wilhelmine, Pauline, Heinrich, Gustav, Maria, Amanda, Julie, Elfriede Johanna, Voldemar und Alma.
Im Bauernhof wurden Winterroggen und Winterweizen, Gerste, Mischgetreide, Klee, Kartoffel, Futterrübe, Kohl, Mohrrübe und rote Beete angebaut. Im Garten wuchsen Äpfel, Pflaumen, Haferpflaumen und Kirschen, rote Johannisbeeren, Himbeeren und Erdbeeren. Auch gab auf dem Bauernhof Pferde, Kühe, Schafe, Schweine, Hühner und Bienenstöcke.
Juhan Seljamägi vom Reinu Bauernhof in Vanamõisa hat die Kubja Familie wie folgt geschildert: „Ja, wie soll ich den Kustas von Kubja charakterisieren: ein ruhiger, langsam redender Mann, ein vernünftiger Mann mit kleinem stumpfem Bart ums Kinn. Seine Frau war von niedrigem Wuchs mit üppigem rundem Gesicht, als ob sie nie so viele Kinder zur Welt gebracht hätte. Und im Frühling wie auch an warmen Herbstabenden war immer das über die weiten Koppeln bis nach Reinu reichende Gelächter der Kinder zu hören.“
Gekürzt aus dem Buch „Vanamõisa vihikud I“ /”Vanamõisa-Hefte”) (Helle Koppel, Evelin Povel)
3.Die Sõeru Opferquelle
Auf der Weide des ehemaligen Bauernhofes Kubja sickert die Sõeru Opferquelle aus dem Boden. Heute gibt es kaum jemanden, der wissen würde, wann Einheimische angefangen haben, zu dieser Quelle zu gehen, aber die Tradition der Ehrung von Opferquellen an und für sich reicht schon bis in die Steinzeit zurück. Damals hat man geglaubt, dass Gewässer eine Aufrechthaltung der Verbindung zu Vorfahren ermöglichen, und die zur Opferquelle gebrachten Gaben wurden als eine Art Dankeschön-Verbeugung an Jenseits und an Wasserfeen betrachtet.
Man glaubte an die Heilwirkung der Quellen. So wird im Volksmund berichtet, dass das Wasser von der Sõeru-Quelle fürs Heilen von Augenbeschwerden benutzt wurde. In Überlieferungen sind viele unterschiedliche Heilmethoden zu finden. In einigen Fällen sollte auch nur das Augenspülen eine momentane Heilwirkung mit sich bringen. Nimmt man aber das Quellenwasser mit, schwindet seine heilende Wirkung. Verbreitet war auch die Meinung, dass abhängig vom Typ und der Schwere der Krankheit Augen drei, sechs oder sogar neun Mal täglich gespült werden mussten. Sollte man Probleme mit Augen haben, lohnt es sich, dieses Augenspülen mit Quellenwasser auch heute auszuprobieren.
Gemeinschaftsarbeit bei Instandsetzung der Sõeru Opferquelle in 2003. Auf dem Foto sind Aino Tamm, Vilma Hallik, Aase Kraft, Maie Suviste und Ilse Lill. Privatsammlung von Eero Kaljuste
4. Sõeru Berg und der Aussichtsturm
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5. Der große Stein
Genau diesen Namen haben Dorfkinder diesem gewaltigen Stein gegeben. Der große Stein. Es war einfach toll, darauf zu klettern und dann wieder herunterzuspringen. Oder dann zusammen, mit der Nase zur Sonne gerichtet, auf dem Stein zu sitzen und vom etwas Großen zu träumen. Dass der Vater vom Stadtmarkt wahrscheinlich eine Süßigkeit mitbringt oder dass man irgendeinmal sogar zusammen mit Eltern in die Stadt darf, um die Welt und Menschen zu sehen und groß zu werden.
Der Stein ruft nach wie vor, auf ihn hochzuklettern und dann runterzuspringen, gemeinsame Gespräche zu führen und spannende Spiele zu spielen.
6. Verteidigungsanlage der Seefestung vom Peter dem Großen
Verteidigungsanlage der Seefestung vom Peter dem Großen
In Anfangsjahren des zwanzigsten Jahrhunderts, als Estland zum Bestand des Russischen Zarenreiches gehörte, wurde Tallinn mit einem aus Beton gebauten Bunkeranlagen und unterirdischen Tunneln bestehenden Verteidigungsgürtel umgeben. Die ganze Anlage wurde zu Ehren des russischen Zaren Peter des Großen als die Seefestung vom Peter des Großen benannt. Die Aufgabe der Anlage war, Petersburg vor Feinden zu schützen. Den für Küstenschutz gedachten Abschnitt der Festung fing man bald an als Seefrontlinie zu bezeichnen. Dazu gehörten Küstenbatterien, Stab, Eisenbahnnetz, Fernmeldeobjekte und Lagerräume. Die Küstenbatterie musste vor eventuellen von der Festlandseite erfolgenden Angriffen geschützt werden, und für die Umsetzung dieser Zwecke war der Ausbau einer entsprechenden Frontlinie geplant. Gemäß dem in 1913 genehmigten Projekt waren eine ganze Menge von Positionen samt Festungswerken, aus Beton errichteten Bunkern und Verbindungstunneln wie auch Batterien und Schützengraben vorgesehen. Man schaffte es, diese mächtigen Betonanagen in Vääna-Posti, Vääna-Viti, Vana-Pääsküla, Humala, Alliku und Rae fertigzustellen. Spuren dieser Bauwerke sind hier und da auch heute zu erkennen, obwohl die Seefestung vom Peter des Großen selbst nie fertiggestellt worden ist. Von der Genehmigung des Seefront-Projektes bis zur Ausrufung der Estnischen Republik waren nur noch fünf Jahre geblieben. Die Verteidigungsanlagen sind für den Schutz von Petersburg nie benutzt worden, auch haben sie bei Verteidigung von Tallinn nichts genutzt.
Die bis heute erhaltenen Verteidigungsanlagen, obwohl teilweise sowohl durch Skrupellosigkeit des Menschen und als auch Zeiteinwirkung zerstört, sind bestimmt wert, als historische Denkmäler aufbewahrt zu werden.
7. Outdoor Fitnessstudio, Gleichgewichtspfad
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8. Tähe Berg
Kahekümneneda sajandi algusaastatel, mil Eesti Vene tsaaririigi koosseisu kuulus, ümbritseti Tallinn võimsa betoonblindaažide ja maa-aluste tunnelite vööga ning nimetati see Vene tsaari Peeter I auks Peeter Suure merekindluseks. Selle ülesanne oli kaitsta Peterburi linna vaenlase eest. Kindluse rannakaitselõiku hakati kutsuma mererindeks. Sinna kuulusid rannapatareid, staap, raudteevõrk, sideobjektid, laod. Võimalike maapoolsete rünnakute eest tuli merelist patareid samuti kaitsta ning selleks kavandati rajada maarinne. 1913. aastal kinnitatud projekt nägi ette hulka positsioone ühes fortide, betoonvarjendite ja neid ühendavate tunnelite, patareide ning kaevikutega. Võimsad betoonehitised jõuti valmis ehitada Vääna-Postil, Vääna-Vitil, Vana-Pääskülas, Humalas, Allikul ja Rael. Jäljed neist ehitistest on tänagi kohati nähtavad, kuigi Peeter Suure merekindlus ise ei saanudki valmis. Maarinde projekti kinnitamisest Eesti Vabariigi väljakuulutamiseni jäi vaid viis aastat. Kaitserajatisi ei kasutatud Peterburi kaitseks kunagi, neist polnud abi ka Tallinna kaitsmisel.
Merekindluse tänaseni säilinud kaitserajatised, olgugi, et kohati inimeste hoolimatusest ja ajahambast räsitud, on hoidmist väärt ajaloomälestised.
9. Der Kärneri Gutshof
Der Kärneri Gutshof ist einer der Erbbauernhöfe im Dorf Kerguta. Seinen Namen hat dieser Bauernhof nach Hofbesitzern Toomas und Jaan bekommen. Beide waren Gärtner und sind schon in Revisionsbüchern von 1750 und 1765 erwähnt worden. Während der Zeit der Namensgebung, so ungefähr um 1835, wurde der Bauernhof laut vorhandenen Angaben von einem Joosep, dem Sohn des Gastwirts von Mäe bewirtschaftet. Seit dieser Zeit haben Joosep, seine Frau Leenu wie auch seine zwei Söhne den Nachnamen Krage geführt. Fünfzig Jahre später, d.h. in 1885, wurde der Bauernhof vom Bauer Mihkel Külmallik vom Gutshof Vanamõisa abgekauft. Doch steckte Mihkel Külmallik ziemlich bald bis zum Hals in Schulden, und als er 1909 starb, stellte es sich heraus, dass der Gutshof eigentlich schon zehn Jahre davor an den aus Märjamaa-Gegend stammenden Jüri Pärt verkauft war. Es stellte sich aber auch heraus, dass diese Kaufvereinbarung nur mündlich getroffen war und es nie zur rechtzeitigen Ausfertigung des entsprechenden Vertrages gekommen war. Nach dem Tod vom Mihkel Külmallik hat sich Jüri Pärt entschieden, in dieser Angelegenheit seine Rechte geltend zu machen und gerichtlich vorzugehen. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass als Vertreter des Friedensrates der vereidigte Anwalt Jaan Poska einbezogen war. Der Rechtsstreit dauerte mehrere Jahre, doch letzten Endes hat Jüri Part sich durchsetzen können, der Kaufvertrag wurde genehmigt und er hat den Bauernhof samt allen Schulden der früheren Familie übernommen.
Seit dieser Zeit ist der Bauernhof Kärneri immer mit dem Geschlecht von Pärt verbunden gewesen. Im Jahr 1929, als der Bauernhof vollständig ausgekauft wurde, betrug seine Fläche 37,26 Dessjatine, davon Ackerland 7,48 Dessjatine. Es wurden Roggen, Gerste, Hafer, Menggetreide, Kartoffel und Kohl angebaut. Auf dem Bauernhof gab es zwei Pferde, vier Kühe, eine Färse und ein Kalb, zwei Schafe, ein Schwein, Hühner und Küken. Auch gab es auf dem Bauernhof den eigenen Bohrbrunnen.
Der gleichnamige Sohn von Jüri hatte mit seiner zweiten Frau Juula (geborene Piits) fünf Söhne und zwei Töchter. In Vanamõisa kann man bis heute ihre Nachfolger vorfinden. Auf Bauernhof Körneri wohnt bis heute Vilma Hallik, die Tochter von Jüri‘s Sohn Rudolf. Auf dem Bauernhof Tamme, der sich 1931 von Kärneri Bauernhof abgetrennt hatte, lebt aber Ilse Lill, die Enkelin von Jüri, deren Mutter Pauline Wilhelmine Rein hieß.
Jüri‘s Enkeltöchter Vilma und Ilse haben in ihren Erinnerungen über den Großvater Folgendes gesagt: „Jüri Part war ein wohlhabender Mann, dabei aber sehr gerecht. Er hat allen seinen Kindern zum Wohlstand geholfen, dies entweder übers Vermächtnis oder Kauf der Bauerhöfe oder auch durch Hilfe beim Bauen von notwendigen Gebäuden. Jüri’s Lieblingskind war Pauline – sie hat sich nämlich um die Geldangelegenheiten des lese- und schreibunkundigen Jüri gekümmert.“
Gekürzt aus dem Buch „Vanamõisa vihikud I“ (Helle Koppel, Evelin Povel)
10. Grenzstein der drei Gutshöfe
Beim Grenzstein der drei Gutshöfe kreuzen sich die Grenzen von den Gutshöfen Vääna (Dorf Peetri-Mõisaküla), Hüüru (Dorf Lehmja) und Vanamõisa (Dorf Vanamõisa). Bei allen drei handelte es sich um Rittergüter des Kirchspiels Keila.
Das Gut Vanamõisa, früher unter der Bezeichnung Kerguta bekannt, ist mit dem Namen Vanamõis (auf Deutsch: Wannamois) zum ersten Mal in 1556, als es als kleiner zum Gut Saku gehörender Gutshof benutzt wurde, erwähnt worden. In Vanamõisa hat es nie ein prächtiges Schloss gegeben, weil die Gutseigentümer hier nie gelebt haben; es hat ausgereicht, als nur ein Gutsverwalter sich um die Dinge kümmerte. Dementsprechend hat es sich eher um ein Wirtschaftsgut gehandelt.
Das Gut Hüüru hat historisch betrachtet zur Gemeinde Harku gehört. Es befindet sich am Ufer des Vääna-Flusses einige Kilometer von der Stadtgrenze entfernt. Im Herrenhaus des Gutes Hüüru ist heute eine aktive Dorfgemeinde tätig, die sich auch um die Erhaltung sowohl vom Haus als auch der Umgebung Sorge trägt.
Das Gut Peetri war ein Nebengut des an der nach Paldiski führenden Landstraße im heutigen Dorf Kiia liegenden Vääna Gutes. Auch dieses Gut wurde nur als Wirtschaftseinheit benutzt und auch hier hat es nie ein Herrenhaus gegeben.
Mit Anbringung von Grenzsteinen wurde in meisten Fällen in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts angefangen, nachdem der Erwerb von Bauernhöfen durch Landwirte in Schwung gekommen war. Auf der oberen Hälfte des Grenzsteines wurden Kreuze eingehauen, die den Hinweis auf die Richtung, wie die Grenzen verliefen, geben sollten; in vielen Fällen hat man auch die Nummern der Bauernhöfe und die Jahrenzahle der Anbringung des Grenzsteins hinzugefügt. Bis zum heutigen Tag sind viele der Grenzsteine in den Boden gesunken oder sie sind stark vermoost. Umso spannender ist es, wenn man auf so einen Stein mit den aus der Tiefe der Vergangenheit stammenden Daten stößt.
11. Lernen im Freien: Wasser
12. Lernen im Freien: Bäume
13. Ehemaliger Standort des Gutshofes Vanamõisa
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14. Menschenähnlicher Stein
Im in 1920-er erschienenen Buch des Folkloristen Mattias Johann Eisen über die Tradition der Darbringung von Opfern gibt es eine Überlieferung von einem in Vanamõisa liegenden Stein: An der Vanamõisa Straßenbiegung gibt es auch einen menschenähnlichen Stein. Laut alter Sage der Einheimischen sollte es sich um eine vom verlassenen Bräutigam in Stein verwandelte Braut handeln. Nach einer anderen Variante ist die Braut nicht vom Bräutigam in Stein verwandelt worden, sondern sie soll, um nicht einen unangenehmen Mann zu heiraten, geseufzt haben: sie wünsche sich, dass Gott sie lieber als Stein als Menschen erschaffen hätte. Später hätten Jungs den anderen Arm vom Stein abgehauen.
Aus dem Buch „Esivanemate ohverdamised“ / „Darbietung von Opfern durch Vorfahren“ (Johann Mattias Eisen)